VIDEOS

* Orgel Kartäuserkirche, Basel;
originalgetreue Kopie der Arp-Schnitger-Orgel von 1694 für das Waisenhaus in Hamburg. Gebaut 1994 von Bernhardt H. Edskes, Wohlen
WIDERSTAND, DIE LUFT
2016
Video, 31 min.
Musik: Improvisation mit
Petra Ackermann (Viola)
Christoph Herndler (Orgel *)
Marcus Weiss (Saxophon)
Sylvia Zytynska (Tamtam)

Christoph Herndler, Widerstand, die Luft (2016), Videostill
Widerstand, die Luft nimmt die gleichnamige Improvisaton (Kartäuserkirche, Basel am 28. Mai 2015) für Orgel, Viola, Percussion und Saxophon zum Ausgangspunkt für eine filmische Realisaton, die den der Musik zu Grunde liegenden Wahrnehmungskriterien folgt.
Widerstand, die Luft – Musik zum gleichnamigen Video (Ausschnitt)
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Notatiosnsgrafik zu kopfaug (2001)
Die Partitur KOPFAUG systematisiert 5 Haltungen des Kopfes und 5 Richtungen des Blickes: oben, unten, links, rechts, gerade aus. Durch die Drehung der Notationsgrafik aus 9 Elementen ergeben sich alle restlichen Kombinationen.
KOPFAUG
2001/2004
Video, 20min
Darstellung: Ivana Pristasova

Christoph Herndler, kopfaug (2004), Darstellung: Ivana Pristasova (Videostill)
Im Video kopfaug wird die gleichnamige Notationsgrafik von der Darstellerin Ivana Pristasova in 3 unterschiedlichen Leserichtungen realisiert. Diese 3 Versionen sind im Video simultan zu sehen.
Die Notationsgrafik kopfaug systematisiert, in Entsprechung zu den vier Seiten sowie dem Zentrum eines Quadrats, fünf Kopfrichtungen und fünf Blickrichtungen: nach links, nach oben, nach rechts, nach unten und gerade aus.
Dabei wird die Blickrichtung durch einen kleinen Kreis und die Kopfrichtung durch ein kleines Quadrat an der entsprechenden Position markiert.
Fehlt in einem Zeichen der kleine Kreis, dann werden die Augen geschlossen.
Durch die Drehung der Notationsgrafik aus neun Zeichen ergeben sich alle, in diesen fünf Koordinaten enthaltenen Kopf-Aug-Konstellationen.
Die neun Zeichen können zeilen- oder spaltenweise, diagonal, von links nach rechts, von oben nach unten oder umgekehrt gereiht werden.
Jede Kopf-Aug-Konstellation wird ca. 30 Sekunden lang gehalten, bevor zum nächsten Zeichen gewechselt wird.
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STEIFEND, DER BLICK
2003
Video
Stand-Alone-Version 50 min.
Kurzversion 25 min.
kombinierbar mit „supermixen“ (2001) für Streichinstrument(e)
und/oder „im Schnit, der Punkt“ (2003) für ein Klarinettenpaar (in B)

Christoph Herndler, streifend, der Blick (2003), Videostill
Das Video streifend, der Blick entspringt der gleichen Idee wie supermixen. Im Kontrast zum formalen Prinzip der Wiederholung behandeln beide Arbeiten die ständige Veränderung als formgebendes Prinzip. Erscheint die Notationsgraphik supermixen wie ein Programm, das in seiner Ausführung zu verschiedenen Resultaten führt, so ist das Video streifend, der Blick bereits das Resultat, dem ein Programm als Handlungsanweisung zu Grunde lag: Beginnend im obersten Stockwerk eines leerstehenden Hauses würde ich mir — so mein Programm — mit meiner linken Hand streifend einen Weg durchs gesamte Haus bahnen, ohne dabei jemals den Bewegungsfluss anzuhalten oder den Kontakt zu den gegebenen Oberflächen zu verlieren; in einer einzigen Kamerafahrt sollte die den Vorgang filmende rechte Hand die Aufnahme nicht unterbrechen. Dass es 75 Minuten dauern würde, bis «meine Hand» einen Ausgang aus dem Haus fand, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Um zu kontrollieren, dass der Bildausschnitt immer auch die «streifende» Hand zeigt, war es notwendig, vor allem durch den Sucher der Kamera zu schauen. Das dadurch begrenzte Gesichtsfeld erforderte ein schnelles und spontanes Reagieren auf Wegsituationen, damit die Bewegung des Kamerablicks gewährleistet blieb. Dieses «schnelle Reagieren» auf unvorhersehbare Situationen — ich konnte nur sehr begrenzt sehen, was kommen würde — in der Kontinuität des Bewegungsflusses, gleicht jenem spontanen Moment, der auch bei supermixen eine zentrale Rolle spielt: Der Interpret muss jederzeit im Rahmen der vorgegebenen Parameter reagieren, da die tatsächlich eintretende Situation nicht vorherseh- / hörbar ist.

Notationsgrafik supermixen (2001), für Streichinstrument(e)
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ca 60 min (2006), Videostill
CA 60 MIN
2006
Installation für Lautsprecher und Videosignal

Christoph Herndler, ca 60 min (2006), realisiert als Videoinstallation während des Festivals take your time – rainy days,
Philharmonie Luxembourg 2013
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Christoph Herndler, Improvisation zu Das Martyrium des Hl. Laurentius | foto©Friedrich Kleisch
DAS MARTYRIUM DES HL. LAURENTIUS
2002
Videoprojektion mit simultaner Orgelimprovisation
Dauer: ca. 50 min.










Christoph Herndler
Das Martyrium des Hl. Lautentius (2002)
Videostills
Während sich der barocke Rahmen zu Beginn in nur wenigen Sekunden schäumend füllt, dauert das vollständige Entweichen der, an der Bildoberfläche haften gebliebenen Blasen bis zum Schluss des 50 min. Videos.
VIDEOPROJEKTION
Vor dem Gaspoltshofener Altarbild, das den Hl. Laurentius zeigt, wird eine Kopie davon auf eine hochvormatige Leinwand projiziert. Die ersten Sekunden der Videoprojektion zeigen, wie von unten in den Bildrahmen Wasser gegossen wird. Dabei dient die Form des barocken Rahmens als umgestülptes Gefäß, das die schäumende Flüssigkeit aufnimmt. Wenn nach einer Weile das hinter dem weißen Schaum verschwundene Bild wieder zum Vorschein kommt, hängen viele Blasen an der Bildoberfläche. Während sich das Bild des Laurentius im Verlauf des ca. 50 min. Videos beinahe unmerklich ins Schwarz zu verdunkeln beginnt, strukturiert das zufällig anmutende Nach-unten-Schießen der Blasen die Zeit des Hörens.
Anmerkung: Die Perseiden [pɛrzeˈiːdn̩] – auch Laurentiustränen genannt – sind ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom, der in den Tagen um den 12. August ein deutliches Maximum an Sternschnuppen aufweist. Der Radiant, der scheinbare Ursprung dieses Stroms, liegt im namensgebenden Sternbild Perseus, nahe der Grenze zur Kassiopeia.

Pfarrkirche Gaspoltshofen | foto©Dietmar Walther
ORGELIMPROVISATION
Die etwa einstündige Videoprojektion mit simultaner Orgelimprovisation ist speziell für den Innenraum der Gaspoltshofner Pfarrkirche konzipiert – lässt sich aber auch in anderen Räumen aufführen.
Diese Performance steht in einer Reihe von mehrstündigen Orgelimprovisationen - wie etwa der 12 stündigen Improvisation in der Ursulinenkirche Linz, beim Festival 4020 (2001) oder der 3-stündigen Improvisation in der Marienkirche Wels, im Rahmen der Konzertreihe Musik zur Karwoche (2002).
"… damit ist Herndler ein radikaler Entwurf geglückt. Ein Entwurf, der mit Mathematik ebenso zu tun hat wie mit Meditation, mit Spontaneität wie mit Laisser faire, mit Wildwuchs wie mit Architektur, mit beiläufigem Ambient wie mit höchster Konzentration. Die zivilisatorische Leistung von Herndlers Musik - das Anhalten der Zeit oder wenigstens die Vermittlung einer Ahnung davon - ist nicht zu unterschätzen. Eine Insel der Stille in einem Meer vorbeirasender Eindrücke. …" (Andreas Fellinger)
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Steven Matheson, Videostudio UCSD, San Diego 1992
STRATUS
1992
Christoph Herndler / Steven Matheson
Videorealisation der Partitur der gebrochenen Flügel anderer Teil (1989)
Dauer: ca. 12 min.










C. Herndler / S. Matheson
STRATUS (1992)
Videostills
1. FILMISCHE REALISATION
In der Entwicklung des Haubenstock-Ramati-Schülers bedeutete die Ende der achtziger Jahre entstandene Arbeit »der gebrochen flügel anderer teil« einen entscheidenden Wendepunkt: erste intermediale Partitur.
(Florian Neuener, in »Speichern ... Vergesser«, Positionen, Heft 72/2007)
Gemeinsam mit dem Videokünstler und Musiker Steven Matheson (USA) entstand 1992 die erste Videorealisation der intermedialen Partitur der gebrochenen Flügel anderer Teil.
In ihr wird der Ablauf von 4 Aktionen in 4 Ebenen zyklisch organisiert. Dabei wird jede der 4 Aktionen in 4-facher Weise differenziert.

der gebrochenen Flügel anderer Teil – "Frühling", 1. von 8 Blättern

der gebrochenen Flügel anderer Teil – "später Frühling", 2. von 8 Blättern

der gebrochenen Flügel anderer Teil – "Sommer", 3. von 8 Blättern
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Christoph Herndler, UCSD, San Diego 1992
SEESAW
1993
Christoph Herndler / Steven Matheson
Videorealisation der Partitur der gebrochenen Flügel anderer Teil (1989)
Dauer: ca. 12 min.










C. Herndler / S. Matheson
SEESAW (1993)
Videostills
2. FILMISCHE REALISATION
Die 2. filmische Realisation der Partitur der gebrochenen Flügel anderer Teil wurde 1993 gemeinsam mit Stevan Matheson am OK - Offenes Kulturhaus in Linz realisiert.
In SEESAW kreist das den 4 Ebenen der Partitur zugeordnete Material um Schaukeln, Insekten, Augen und Maschinen.

der gebrochenen Flügel anderer Teil – "Spätsommer", 4. von 8 Blättern

der gebrochenen Flügel anderer Teil – "Herbst", 5. von 8 Blättern

der gebrochenen Flügel anderer Teil – "später Herbst", 6. von 8 Blättern
Inhalt
[ Videos ]
Titel ↑ ↓ | Dauer |
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WIDERSTAND, DIE LUFT (2016) | Video, 31 min. |
KOPFAUG (2001/2004) | Video, 20 min. |
STREIFEND, DER BLICK (2003) | Video, 50 min. / 25 min. |
CA 60 MIN (2006) | Installation für Lautsprecher und Videosignal, 60 min. |
DAS MARTYRIUM DES HL. LAURENTIUS (2002) | Videoprojektion mit simultaner Orgelimprovisation, 50 min. |
STRATUS (1992) | Video, 12 min. |
SEESAW (1993) | Video, 12 min. |